SPD Kreisverband Waldshut will mehr Unterstützung für Eltern von Sternenkindern

Foto: Auf das Thema „Sternenkinder“ aufmerksam machen wollen SPD Kreisvorstandsmitglied Mirko Maier und SPD Kreisvorsitzender Dr. Peter Schallmayer, hier an der Gedenkstätte „Engelsflügel“ auf dem Friedhof in Tiengen.
Foto: Auf das Thema „Sternenkinder“ aufmerksam machen wollen SPD Kreisvorstandsmitglied Mirko Maier und SPD Kreisvorsitzender Dr. Peter Schallmayer, hier an der Gedenkstätte „Engelsflügel“ auf dem Friedhof in Tiengen.

Der 15. Oktober ist der internationale Gedenktag für Sternenkinder. Das sind jene Kinder, die vor, während oder nach der Geburt verstorben sind. Dieses Datum hat der SPD Kreisverband Waldshut jetzt zum Anlass genommen, einen Antrag für den bevorstehenden Landesparteitag einzureichen. Die Überschrift formuliert zugleich die Kernforderung der Sozialdemokrat*innen: „Unterstützung für Eltern von Sternenkindern ausbauen“. Der Kreisvorsitzende Dr. Peter Schallmayer zeigt sich zuversichtlich, damit die Delegierten am 21. Oktober in Heilbronn überzeugen zu können: „Es gibt viele Betroffene und sie fühlen sich alleingelassen. Das müssen wir dringend ändern.“


Konkret fordern die Genoss*innen vom Hochrhein, das Thema in der Hebammenausbildung an baden-württembergischen Universitäten und Hochschulen noch weiter zu vertiefen. „Außerdem wollen wir eine zentralen Anlaufstelle für Betroffene in Baden-Württemberg schaffen“, erläutert Schallmayer. Das erleichtere auch die Herausgabe von Informationsmaterialien aus einer Hand. Und schließlich soll ein Expert*innenrat auf Landesebene eingesetzt werden, der Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten erarbeitet. „Und das für Betroffene und Ehrenamtliche gleichermaßen“, betont der Kreisvorsitzende.
Denn auch wenn der Anteil der Totgeburten in Deutschland laut Statistischem Bundesamt bei 4,4 Prozent aller Geburten liege und der Anteil der Fehlgeburten laut pro familia Baden-Württemberg bei 20 bis 30 Prozent aller Schwangerschaften: „Hilfe bekommen Betroffene zum größten Teil nur von Kirchen, Vereinen und Selbsthilfegruppen“, sagt auch Mirko Maier, Mitglied des Kreisvorstands, Vorsitzender des Ortsvereins Wutöschingen und selbst Vater eines Sternenkindes. „Diese Organisationen leisten großartige Arbeit. Trotzdem kann sich der Staat nicht einfach aus der Verantwortung ziehen.“
Im Vorfeld habe man daher so einige Gespräche geführt, um den Antrag gut vorzubereiten – etwa mit dem Verein „Sternenkinder“ in Freiburg oder der medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. „Da haben wir vor allem eins gehört: Das Thema ist ein Tabu und das hilft den Betroffenen absolut nicht“, sagt Maier.

Deswegen gehe es dem Antrag auch darum: Auf die Existenz von Sternenkindern hinzuweisen und eben für Unterstützung von staatlicher Seite zu sorgen.